Gemeinsam mit Bürgermeister Reinhard Knobloch suchte Umweltgemeinderätin Barbara Posch das Gespräch mit MMag. Philipp Ségur-Cabanac, Oberst des Generalstabsdienstes, verantwortlich für das Jagdkommando des österreichischen Bundesheeres mit Sitz in Wiener Neustadt und mit Günther Freyer, dem Obmann der Betriebsgemeinschaft Flugplatz West, der mehr als 20 private Flugvereine und angehören.
Ziel der Gespräche war es, die im Rahmen einer Bürgerversammlung im Februar 2013 mit Vertretern des Militärs und der Betriebsgemeinschaft getroffenen freiwilligen Vereinbarungen wieder in Erinnerung zu rufen. Beispielsweise wurde in letzter Zeit öfter beobachtet, dass Flugzeuge die Südautobahn überfliegen oder über dem Wohngebiet kreisen. Dazu kommt die besonders für Bad Fischau-Brunner im östlichen Ortsteil störende Lärmbelastung durch das Hochschrauben der Fallschirmsprungabsetzmaschinen am Flugplatz selbst. Die Austria Control schreibt vor, dass die Flugzeuge innerhalb eines begrenzten Radius aufsteigen, damit sich Verkehrsmaschinen beim Ausweichen möglichst wenig von ihrer direkten Fluglinie entfernen müssen.
Von den Vertretern der Betriebsgemeinschaft wurde folgendes zugesichert:
- Ein Informationsblatt mit den wesentlichen Informationen zu Flugzeiten, Schlepprouten etc. wird zur Verfügung gestellt und auf der Website der Gemeinde publiziert.
- Die Hubschrauber dürfen nicht in Richtung Finkenhaus ausfliegen, einfliegen ist nur mit gedrosselter Leistung und dadurch weniger Lärmbelästigung erlaubt.
- Zwischen 1.5. und 30.9. ist in der Mittagspause von 12:30 bis 14:30 Uhr (Landung bis 12:45 Uhr) am Flughafen West kein privater Flugverkehr erlaubt.
- Die Piloten aller Vereine sind angehalten, die Autobahn im An-/Abflug nicht zu überfliegen.
- Jeder kann eine Beschwerde-E-Mail an fpbgloxn@gmail.com schreiben, wenn bemerkt wird, dass die oben aufgezählten Regelungen von Piloten nicht eingehalten werden. Diese E-Mails werden verlässlich beantwortet.
Bitte immer Uhrzeit und Kennzeichen des Flugzeuges angeben (3 Buchstaben oder 4 Zahlen).
Auch die Gesprächspartner von Seiten des Militärs waren verständnisvoll, haben jedoch auch um Verständnis gebeten. Das regelmäßige Üben von Spezialeinsätzen, beispielsweise das Fliegen mit Löschtanks, ist Voraussetzung dafür, dass das Heer im Katastrophenfall mit entsprechender Professionalität zu Hilfe kommen kann.
Grundsätzlich bemüht sich das Bundesheer durch eine gerechte Verteilung des Übungsbetriebes auf unterschiedliche Regionen in Österreich, die Lärmbeeinträchtigung für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Die planmäßigen Übungszeiten am Flughafen West werden auf der Amtstafel publiziert. Außerplanmäßige Übungen des österreichischen Bundesheeres über mehrere Tage oder Wochen werden im Vorhinein in Form einer Presseaussendung von zentraler Stelle angekündigt.
Die Richtlinien für den Militärflugplatz Wiener Neustadt West schreiben vor, dass Sink- und Steigflüge, wenn immer möglich, innerhalb des eigenen Luftraumes des Towers und grundsätzlich östlich der A2 durchgeführt werden. Für den Fall außergewöhnlicher Lärmbelastungen bzw. einer Häufung von Beschwerden ist Oberst Johann Wimplinger jederzeit telefonisch für die Gemeinde erreichbar und nimmt gegebenenfalls auch Kontakt mit den Verantwortlichen am Tower auf.